
Jeder der ein Haustier besitzt, weiß, dass es nicht nur darum geht, Verantwortung zu tragen und sich um eine Kreatur zu kümmern, weil sie von ihm abhängig ist. Ein Haustier zu haben, beinhaltet so viel mehr. Zwar ist stets ein hohes Maß an Arbeit mit ihm verbunden, doch sind viele Heimtierhalter überzeugt davon, dass man dies doppelt, wenn nicht gar dreifach, vom Tier zurückbekommt.
Es ist daher immer besonders schwer zu verkraften, wenn das Tier einmal krank wird. Handelt es sich um eine schlichte Magenverstimmung, ist meist nach einer kurzen Behandlung beim Tierarzt alles wieder in Ordnung. In der Regel sind solche ein- oder zweimaligen Besuche nicht teuer. Anders sieht es allerdings aus, wenn das Haustier so schwer erkrankt, dass größere Maßnahmen erforderlich sind. Dabei schießen die Rechnungen relativ schnell in den vierstelligen Bereich.
In solchen Fällen kann eine Tierkrankenversicherung Abhilfe schaffen. Sie sichert nicht nur die bestmögliche Behandlung des Haustiers ab, sondern schützt gleichzeitig auch den Tierhalter davor, sich finanziell zu ruinieren. Nachfolgend möchten wir daher einmal alle Eigenschaften einer Tierkrankenversicherung erläutern und beschreiben, welche Tiere man versichern lassen kann. Außerdem nehmen wir die Versicherer unter die Lupe, die eine solche Police anbieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Tierkrankenversicherung ist das tierische Pendant zur menschlichen Krankenvollversicherung. Die meisten Anbieter halten eine Police für Hunde und Katzen bereit. Andere Versicherer unterstützen ebenfalls Pferde und Kaninchen.
- Das Alter der Tiere spielt nur bedingt eine Rolle. Junge Tiere lassen sich immer versichern, bei manchen Versicherern ist die Grenze bis zu einem Alter von sieben Jahren gesteckt. Ältere Tiere werden in der Regel nicht mehr versichert.
- Die Alternative zur Tierkrankenversicherung ist die OP-Versicherung für Tiere. Sie deckt jedoch keine regulären Behandlungen ab, sondern ist ausschließlich bei chirurgischen Eingriffen und deren Nachbehandlung sinnvoll.
Definition: Was ist eine Tierkrankenversicherung?
Per Definition ist die Tierkrankenversicherung, die TKV abgekürzt wird, eine Police die zur Gruppe der Tierversicherungen gehört. Weitere Versicherungen in diesem Bereich sind die Tierhalterhaftpflichtversicherung und die Tierhalter-Rechtsschutzversicherung.
Der Sinn und Zweck einer Tierkrankenversicherung besteht darin, die Kosten abzudecken, die beim Tierarzt zustande kommen. Mit dazu gehört nicht nur die Diagnostik, sondern ebenfalls die Heilbehandlung, einschließlich einer möglichen Operation. Ebenso übernehmen viele Versicherungen die Kosten für die erforderliche Medikation und Vorsorgeuntersuchungen.
Für gewöhnlich binden die Versicherungen in ihre Tarife eine Selbstbeteiligung ein, die der Halter immer zahlen muss. Gehen die Kosten darüber hinaus, übernimmt den Rest die Versicherung. Was den Umfang der jeweiligen Leistungen angeht, hängt dies sowohl vom Versicherer als auch dem gewählten Tarif ab. Im Grunde ist die Tierkrankenversicherung jedoch das tierische Pendant zur gewöhnlichen Krankenvollversicherung.
Was ist der Unterschied zwischen Tierkranken- und OP-Versicherung?
Neben der Tierkrankenversicherung taucht auch immer wieder die sogenannte OP-Versicherung auf. Der grundlegende Unterschied beider Versicherungen liegt darin, dass die Tierkrankenversicherung eine alles umfassende Police ist, die sowohl Behandlungen als auch Operationen beinhaltet, sowie deren Nachbehandlungen.
Eine OP-Versicherung hingegen deckt lediglich die Kosten für eine Operation ab. Selbst die Nachbehandlung, oder aber eine vorherige Diagnosestellung, eben der Weg, der zur OP geführt hat, ist nicht mit abgedeckt. Gegebenenfalls gewährt die Versicherung jedoch eine Abdeckung der Kosten für einen Nachbehandlungszeitraum von etwa zwei bis drei Wochen.
Sofern man sich als Tierhalter davor schützen möchte, aufwändige Behandlungen bezahlen zu müssen, ist der Abschluss einer Tierkrankenversicherung empfehlenswerter.
Geht beispielsweise ein Mann mit seinem Hund zum Tierarzt und dieser stellt fest, dass der Hund operiert werden muss, so muss der Halter sowohl die Diagnostik als auch Nachbehandlung bezahlen. Die Operation selbst ist hingegen durch die OP-Versicherung abgedeckt. Hätte der Tierhalter stattdessen eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen, würden sämtliche Kosten von Anfang bis Ende von dieser übernommen.
Welche Alternativen gibt es zur Tierkrankenversicherung?
Als Alternative für die Tierkrankenversicherung gibt es tatsächlich ausschließlich die OP-Versicherung, mit der jedoch aufwändigere Behandlungen nicht bezahlt werden.
Die OP-Versicherung wird von vielen Haltern vor allem deshalb abgeschlossen, weil sie in Bezug auf die Versicherungsprämie günstiger ist als eine Tierkrankenversicherung. Sofern beim Tier keine aufwändigen Behandlungen in Anspruch genommen werden, ist die Zahlung der Kosten für die meisten Besitzer auch eher weniger ein Problem.
Hintergründe: Was du über die Tierkrankenversicherung wissen solltest
Bevor du eine Tierkrankenversicherung abschließt, solltest du dich darüber informieren, ob diese für dein Haustier überhaupt sinnvoll ist. Bei einigen Versicherern lassen sich nur bestimmte Tiere versichern.
Abhängig ist die Möglichkeit zur Versicherung auch von anderen Faktoren, beispielsweise dem Alter. Daher möchten wir nachfolgend einmal sämtliche Fragen klären, damit du besser einschätzen kannst, ob du dein Tier versichern lassen solltest, oder nicht, geschweige denn kannst.
Für wen ist eine Tierkrankenversicherung sinnvoll?
Zunächst solltest du dich fragen, ob der Abschluss einer Tierkrankenversicherung überhaupt sinnvoll ist. Dabei kommen folgende Fragen auf:
- Wie alt ist dein Haustier?
- Wie sieht deine finanzielle Situation aus?
- Hast du möglicherweise etwas Geld auf der hohen Kante?
- Wäre eine Selbstbeteiligung in Ordnung?
Bei der Frage nach dem Alter des Haustieres geht es darum, dass sofern du dir einen Welpen oder ein Kätzchen angeschafft hast, der Abschluss durchaus sinnvoll ist. Handelt es sich dagegen um ein älteres Tier, nehmen die meisten Versicherung es dagegen gar nicht erst auf.
Die eigene finanzielle Situation ist häufig ausschlaggebend, wenn es um den Versicherungsabschluss geht. Hier spielen auch die anderen Fragen eine Rolle. Sofern du ein wenig Geld zurückgelegt hast, wirst du die regulären Behandlungen wahrscheinlich stets zahlen können, sofern diese nicht über die Selbstbeteiligung hinausgehen. Diese spielt hier ebenfalls eine Rolle, da kaum ein Versicherer eine Police ohne anbietet.
Bist du finanziell jedoch nicht so gut situiert, so dass du eine Behandlung, die Kosten im vierstelligen Bereich verursacht, nicht zahlen kannst, wäre die Tierkrankenversicherung eine Option, um dich zusätzlich abzusichern.
Ganz gleich, wie es aussieht: Kläre diese Fragen am besten, bevor du dich für eine Tierkrankenversicherung entscheidest.
Welche Unterschiede gibt es bei den Versicherungen?
Um eine möglichst adäquate Abdeckung der Kosten für den Versicherten zu schaffen, teilen einige Versicherer ihre Policen in unterschiedliche Tarife auf. Hier zahlt der Versicherte je nach Tarif eine geringere oder höhere Prämie, je nach Leistungsumfang. Hier einige Beispiele für die möglichen Komponenten eines Tarifs:
Bezeichnung | Beschreibung |
---|---|
Krankenschutz | Damit gemeint ist der generelle Schutz bei Behandlungen beim Tierarzt, unerheblich, wie umfangreich dieser ausfallen mag. |
Unfallschutz | Erleidet das Haustier einen Unfall, sind sämtliche damit verbundenen Kosten abgedeckt. |
Vorsorgeschutz | Die jährlichen Impfungen, Flohbehandlungen und ähnliches sind abgedeckt, in einigen Fällen auch eine jährliche Blutuntersuchung. |
OP-Kostenschutz | Der OP-Kostenschutz umfasst sämtliche Kosten, die über eine Operation entstehen. Diagnostik und Nachbehandlung, sowie Medikamente sind hier, je nach Tarif und Anbieter, nicht enthalten. |
Verkehrsunfallschutz | Bei einem Verkehrsunfall kommt es leider häufig zu größeren Verletzungen, die einer aufwändigeren Behandlung bedürfen., Versicherer möchten den Tierhalter mittels dieser Leistung absichern, wenn es beim Tier einmal zu mehr kommt als nur einem verstauchten Bein. |
Auslandsschutz | Wer mit seinem Haustier regelmäßig in den Urlaub fährt, sollte es dementsprechend absichern. Es ist das tierische Pendant zur Auslandskrankenversicherung. |
Wie man bei dieser Auflistung bereits sehr gut sehen kann, unterscheiden sich die Leistungen bisweilen grundlegend voneinander, weswegen es durchaus sinnvoll ist, einen Tierkrankenversicherung Vergleich zu unternehmen. Erst danach sollte man sich für den richtigen Versicherer und einen angemessenen Tarif entscheiden.
Welche Tiere lassen sich über die Tierkrankenversicherung absichern?
Eines ist klar: Selbst wenn Hamster oder Wellensittich zum Tierarzt müssen, bedeutet dies nicht, dass die Behandlung weniger kostet. Dementsprechend kommt der Gedanke auf: “Warum nicht auch sie versichern?” – Das Problem: Für jene Tierarten gibt es keinerlei Tierkrankenversicherung. Selbst für Papageien, die schon etwas größer sind und bei einer Tierarztbehandlung Hund oder Katze gleichgestellt sind, was die Kosten angeht, gibt es keinerlei passende Versicherungspolice.
Regulär beschränken sich die meisten Versicherer auch die Absicherung von Hunden und Katzen. Einige Anbieter schließen außerdem Pferde mit in die Krankenversicherung ein. Nur selten erfolgt auch ein Versicherungsschutz für Kaninchen.
Wichtiger ist hierbei allerdings die Frage nach dem Alter des Vierbeiners. Welpen, Kitten oder Fohlen werden jederzeit in die Versicherung aufgenommen. Allerdings besitzen die meisten Versicherungen eine Höchstgrenze in Bezug auf das Alter, was den Abschluss angeht.
Die Gothaer-Versicherung nimmt beispielsweise nur Hunde bis zu einem Alter von sieben Jahren auf. Die Agila nimmt das Tier im Basis-Tarif lediglich auf, wenn es nicht älter als vier Jahre ist, im erhöhten Tarif sind sieben Jahre als Höchstgrenze angegeben. Es gilt also, beim Versicherer vorher ebenfalls zu klären, ob unter den gegebenen Bedingungen überhaupt eine Versicherung abgeschlossen werden kann.
Können alle Katzenrassen versichert werden?
Die meisten Versicherungen nehmen sämtliche Katzenrassen in die Versicherung auf. Es gibt jedoch eine Ausnahme, was die Übernahme der Kosten angeht: Besitzt das Tier bereits im Kittenalter entsprechende, genspezifische Defizite, für die bereits eine Behandlung erforderlich war, werden die Kosten für diese nicht übernommen.
Tauchen im späteren Leben ebenfalls gentechnische Dispositionen auf, die operativ behandelt werden müssen, oder dem Tier Probleme verursachen, werden sie in den meisten Fällen übernommen.
Können alle Hunderassen versichert werden?
Bei den Hunderassen gilt die gleiche Vorgabe wie bei den Katzenrassen. Sofern der Welpe bereits eine genbedingte Erkrankung hat und deswegen behandelt werden muss, wird dies nicht von der Tierkrankenversicherung übernommen.
Muss beispielsweise ein Mops, eine Bulldogge, oder ein anderer doggenartiger Hund, später aufgrund seines übergroßen Gaumensegels operiert werden, übernimmt dies die Tierkrankenversicherung, auch wenn derlei Behandlungen für besagte Rassen typisch ist und absehbar.
Was kostet eine Tierkrankenversicherung?
Generell lässt sich sagen, dass die Kosten für eine Tierkrankenversicherung immer von verschiedenen Faktoren abhängt. Die meisten Versicherer teilen ihre Police nicht nur in unterschiedliche Tarife ein, sondern machen die Höhe des Versicherungsbeitrages auch von der Größe, Rasse und dem Gesundheitszustand des zu versichernden Hundes abhängig. Bei Katzen kommt es außerdem darauf an, ob es eine reine Wohnungskatze, oder aber ein Freigänger ist.
Vielfach hängt die Höhe der Versicherungsprämie auch vom Leistungsspektrum ab. Hierbei gilt: Je mehr Leistungen im Tarif, desto teurer fällt auch die Prämie aus.
Es ist daher empfehlenswert, vor dem Abschluss einen Tierkrankenversicherungs-Rechner in Anspruch zu nehmen. Dieser stellt die unterschiedlichen Tarife und Versicherer in den Vergleich und liefert eine Übersicht der verfügbaren Konditionen. Bei den meisten Rechnern ist außerdem eine direkte Verbindung zur Versicherung möglich, wo die Police abgeschlossen werden kann.
Ist eine Tierkrankenversicherung überhaupt rentabel?
Ehe sie überhaupt eine Versicherung abschließen, stellt sich bei den meisten Tierhaltern die Frage, ob eine solche überhaupt rentabel ist. Hierbei sollte man sich als Tierbesitzer vielleicht ehrlich fragen, ob beim eigenen Hund oder der Katze eventuell gehäufte Tierarztkosten zu erwarten sind.
Nur um ein paar Beispiele zu nennen: Doggenartige Hunde wie der Mops und die Bulldogge sind bekannt dafür, dass der Besitzer irgendwann im Leben des Tieres eine Operation am Gaumensegel anfällt. Unterdessen sind Schäferhunde und andere große Hunderassen bekannt für Ellenbogen- und Hüftgelenksdysplasie. Perserkatzen hingegen leiden, bedingt durch die zurückgesetzte Nase unter ständig tränenden Augen und müssen früher oder später tierärztlich behandelt werden.
Die Kosten für derlei Behandlungen belaufen sich auf eine Höhe von jeweils etwa 1.500 und 2.000 Euro. Selbst bei einem nicht rassebedingt dispositionierten Tier fallen für eine Zahnsteinentfernung inklusive Narkose 300 Euro an. Wer solche Geldbeträge nicht auf der hohen Kante liegen hat, profitiert vom Abschluss einer Tierkrankenversicherung.
Alleine für die jährlichen Untersuchungen fallen beim Besitzer durchschnittlich etwa 200 Euro an. Rechnet man dies auf ein Alter von 10 Jahren, kommt man auf 2.000 Euro. Hat man dazu dann auch noch ein anfälliges Haustier, das jährlich mindestens eine tiefergehende, tierärztliche Behandlung benötigt, oder aber regelmäßig Medikamente einnimmt, ist man schnell bei 1.000 Euro pro Jahr.
Für eine Tierkrankenversicherung hingegen zahlt der Tierhalter eine Prämie, die je nach Leistungsspektrum und Rasse lediglich auf monatlich zwölf Euro kommt. Auf das Jahr gerechnet sind dies 144 Euro, bei 10 Jahren 1.440 Euro. Selbst bei größeren Hunden fallen, je nach Versicherung, lediglich Prämien ab 24 Euro pro Monat an. Auf die Lebenszeit gerechnet ist eine Tierkrankenversicherung also durchaus rentabel.
Wie hoch ist die Vertragslaufzeit bei der Tierkrankenversicherung?
Die meisten Versicherer geben dem Tierhalter die Garantie, dass sein Tier ein Leben lang versichert bleiben kann. Dies gilt auch dann noch, wenn Hund oder Katze in höherem Alter öfter krank sind und die Leistung der Versicherung öfter gefordert wird.
Die meisten Verträge haben grundsätzlich mindestens eine Laufzeit von zwölf Monaten. Kündigt der Versicherte nicht früh genug, verlängert sich die Police um ein weiteres Jahr.
Gibt es eine Gesundheitsprüfung für das Tier?
Von einer Gesundheitsprüfung des Tieres wird in der Regel abgesehen, insbesondere wenn es sich um Welpen oder Kätzchen handelt. Soll dagegen ein bereits älterer Hund versichert werden, kann der Versicherer eine Gesundheitsprüfung anordnen.
Wichtig ist für den Tierbesitzer, dass dieser bei der Antragstellung die Fragen zum Gesundheitszustand des Tieres wahrheitsgemäß beantwortet. Sollte das Tier ein bestimmtes Leiden aufweisen, führt er dies dementsprechend im Antrag auf. Verschweigt er hingegen bekannte Probleme, kann die Versicherung ihre Leistung verweigern, sofern sie nachweisen kann, dass besagtes Problem bereits vor Abschluss der Versicherung bekannt war.
Als Beispiel: Eine Katze war während ihrer Zeit als Kitten mehrfach beim Tierarzt in Behandlung, der eine Nierenschwäche festgestellt hat. Dies sollte der Besitzer in den Antragspapieren vermerken. Gibt er diese Information nicht an die Versicherung weiter, kann es später, sofern aus der Nierenschwäche ein richtiges Nierenleiden wird, die einer ständigen Medikation und Behandlung bedarf, zur Verweigerung der Leistung seitens der Versicherung kommen.
Müssen Wartezeiten beachtet werden?
Nach Vertragsabschluss erfolgt stets die Einhaltung einer Wartezeit. Das bedeutet, der Versicherungsnehmer muss eine gewisse Zeit warten, bis er die Leistungen der Versicherung in Anspruch nehmen kann. Eine Tierkrankenversicherung ohne Wartezeit ist sehr selten und greift dann nur unter bestimmten Voraussetzungen. Schauen wir uns die Anbieter diesbezüglich einmal genauer an:
Anbieter | Wartezeit |
---|---|
Tierkrankenversicherung Allianz | 3 Monate |
Tierkrankenversicherung Uelzener | 30 Tage |
Tierkrankenversicherung Agila | Vorsorgeleistungen und Behandlungen nach einem Unfall: keine Wartezeiten, alle anderen Behandlungen und Operationen: 3 Monate |
Tierkrankenversicherung Gothaer | je nach Tarif zwischen 30 Tagen und 3 Monaten |
Tierkrankenversicherung Petplan | 30 Tage |
Tierkrankenversicherung Helvetia | 3 Monate, bestimmte Erkrankungen wie HD oder ED: 6 Monate |
Selbstverständlich haben wir auch nach einer Tierkrankenversicherung bei der HUK als auch nach einer Ergo Tierkrankenversicherung recherchiert. Beide Versicherer bieten jedoch ausschließlich eine Tierhalterhaftpflichtversicherung an.
Tierkrankenversicherung: Praktische Anwendung und Vorteile
Wie viel eine Tierkrankenversicherung kostet, welche Wartezeiten du einhalten musst und ob es überhaupt sinnvoll ist, dein Tier versichern zu lassen, haben wir bis hierher geklärt. Nun widmen wir uns den typischen Fragen, die bei jeder Versicherung anfallen: Werden beispielsweise Rechnungen komplett erstattet, oder nur zu einem Teil? Wie sieht es bezüglich der Tierarztwahl aus und was bedeutet der Begriff “GOT”?
Um dich noch besser zu informieren, geben wir dir auf all diese Fragen nachfolgend eine Antwort.
Kann ich zu jedem Tierarzt und in jede Tierklinik?
Da der Vierbeiner stets die beste Behandlung erhalten soll, hat der Halter freie Tierarztwahl. Gleiches gilt für die Behandlung in der Tierklinik. Hier ist er keineswegs an irgendwelche Vorgaben seitens der Tierkrankenversicherung gebunden.
Wird die Tierarztrechnung komplett erstattet?
Das kommt auf den gewählten Tarif an. Die Versicherer verknüpfen ihre Policen stets mit einer festgesetzten Versicherungssumme. Diese stellt er praktisch jeweils für ein Jahr zur Verfügung.
Als Beispiel: Die Gothaer-Versicherung bietet dreierlei Tarife an, jede ist mit einer festen Versicherungssumme verknüpft. Der Basis-Tarif bietet ein Kontingent von 2.500 Euro pro Jahr. Im nächsten, höhergelegenen Tarif sind es bereits 5.000 Euro pro Jahr. Erst im Premium-Tarif ist die Versicherungssumme unbegrenzt. Wichtig hierbei ist, dass je höher die Versicherungssumme ausfällt, auch die Versicherungsprämie ansteigt.
Es ist daher durchaus sinnvoll, im Vorfeld des Abschlusses eingehend zu vergleichen und den Versicherungstarif zu finden, der am besten zu einem passt, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.
Welche GOT-Sätze werden übernommen?
Eine Bezeichnung, die im Rahmen der Versicherungsleistungen immer wieder auftaucht, ist der GOT-Satz. Ausgeschrieben bedeutet dies “Gebührenordnung für Tierärzte”. Sie gibt vor, wie hoch die Berechnung einer Behandlung ausfallen darf und ist eine bundesweit rechtsgültige Rechtsvorschrift.
Nun ist es so, dass in manchen Tierarztpraxen der zwei- oder sogar dreifache GOT-Satz berechnet wird. Wie hoch der Tierarzt eine Leistung jeweils ansetzt, hängt mit den damit verbundenen Aufwendungen zusammen. Der Rechnungsbetrag setzt sich stets aus Schwierigkeit, Zeitaufwand und Wert des Tieres zusammen, ebenso wie den örtlichen Verhältnissen.
So kostet die Behandlung eines Hundes in der Praxis weniger, als wenn das Tier in seinem Zuhause behandelt wird und der Tierarzt hierfür extra anfahren muss. Abhängig ist die Berechnung auch davon, ob es sich um ein Zuchttier handelt, oder nicht.
Die Versicherer geben für gewöhnlich an, inwiefern sie den GOT-Satz unterstützen. Versicherungen wie die Uelzener übernehmen lediglich die Kosten für einen 1- bis 2-fachen Satz, Versicherte des Anbieters Petplan sind auch noch bei der Berechnung des 3-fachen Satzes abgedeckt.
Lässt sich die Tierkrankenversicherung einfach kündigen?
Der Tierhalter hat bei jeder Versicherung grundsätzlich die Möglichkeit, die Versicherung zum nächstmöglichen Termin zu kündigen. Bei der Kündigung sollte er allerdings darauf achten, ob die Einhaltung einer Kündigungsfrist gefordert wird. Diese kann zwischen einem und drei Monaten betragen.
Sollte das Tier vor Ablauf des Versicherungszeitraums versterben, besitzt der Tierhalter ein außerordentliches Kündigungsrecht. Hierfür muss er sich allerdings in einigen Fällen eine Bescheinigung von seinem Tierarzt ausstellen lassen.
Fazit
Tierhalter schaffen mit dem Abschluss einer Tierkrankenversicherung ein gutes Maß an Sicherheit. Denn wenn erst einmal das geliebte Haustier krank wird, summieren sich schnell hohe Kosten, die durch eine entsprechende Krankenversicherung für Tiere abgedeckt sind.
Eine Tierkrankenversicherung ist für Hunde und Katzen oftmals leichter zu finden als für Pferde oder Kaninchen. Unterdessen gibt es für kleinere Tiere wie Wellensittiche oder Hamster keine passende Police. Bei der Wahl der richtigen Versicherung ist es wichtig, den passenden Tarif für den eigenen Bedarf zu finden. Zudem sich, je nach Versicherung, die Versicherungsprämien stark voneinander unterscheiden.
Sofern der monatlich zu zahlende Beitrag zu hoch ausfällt, ist noch immer die Alternative zur OP-Versicherung gegeben. Diese deckt wenigstens chirurgische Eingriffe ab und sorgt dafür, dass eine aufwändige Operation den Tierbesitzer nicht in den finanziellen Ruin treibt.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.uelzener.de/hunde/versicherung/hunde-krankenversicherung.html
[2] https://www.gothaer.de/privatkunden/tierversicherung/tierkrankenversicherung/
[3] https://www.agila.de/versicherungen/tierkrankenschutz-tarife/tierkrankenschutz/tierkrankenversicherung-hunde-katzen
[4] https://www.petplan.de/
[5] https://www.allianz.de/gesundheit/hundekrankenversicherung/
[6] https://www.helvetia.com/de/web/de/ueber-uns/blog-medien/stories/menschen-und-tiere/tierkrankenversicherung-11-antworten-auf-kundenfragen.html
[7] https://www.bundestieraerztekammer.de/d.php?id=285
Bildquelle: pixabay.de/allymime