
Der Hund – der beste Freund des Menschen. Immer ist er an unserer Seite und schenkt uns bedingungslose Liebe. Doch mit der Analdrüse des Hundes beschäftigen sich die Hundehalter recht selten oder sogar gar nicht. Erst wenn der eigene Hund, merkwürdige Symptome aufweist und schließlich eine Analdrüsenentzündung festgestellt wird, sind die Hundehalter aufmerksam.
Die Analdrüsenentzündung gehört jedoch zu der häufigsten Erkrankung bei Hunden. In diesem Artikel möchten wir dir einmal erklären, was die Analdrüse überhaupt ist, welche Anzeichen für eine Analdrüsenentzündung sprechen, was die Ursachen sind und wie diese therapiert wird. Zu guter Letzt geben wir dir noch hilfreiche Tipps mit, wie man solch einer Erkrankung vorbeugen kann.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Analdrüsen, oder auch Analbeutel, sind winzige Drüsen unter der Haut, die neben dem Anus von Hunden positioniert sind. Die Drüsen produzieren ein Sekret und geben dieses an die Beutel ab, welches dort gelagert wird.
- Das erzeugte Sekret ist relevant für die Reviermarkierung und das Sexualverhalten, da es einen streng riechenden Duftstoff besitzt. Das Sekret ist gelblich und flüssig, kann aber unter Umständen auch braune Anteile besitzen.
- Durch ausgeübten Druck auf die Analdrüsen, wie zum Beispiel beim Kot pressen, wird das Sekret ausgeschieden durch bestimmte Ausführungsgänge. Wird dieses Sekret, jedoch nicht entleert, wird es fest und es kommt zu Verstopfungen. Dies wiederum kann dann zu einer Analdrüsenentzündung führen.
Analdrüse beim Hund: Was du wissen solltest
Die Analdrüsen sind ein wichtiger Bestandteil für Hunde, wenn es um die Reviermarkierung geht. Das erzeugte Sekret wird von Menschen als sehr unangenehm empfunden. Grundsätzlich werden beim Kotabsatz, die Drüsen automatisch entleert. Wenn es jedoch zu einer Entzündung kommt, kann es sowohl für Hund, als auch Mensch, zu einer Belastung werden (1, 2).
Deswegen sollte eine Analdrüsenentzündung beim Hund frühzeitig erkannt werden, damit eine geeignete Therapie gefunden wird und weitere Probleme, somit verhindert werden können. Im Folgenden möchten wir dir die wichtigsten Punkte, in Bezug auf Analdrüsen und eine Analdrüsenentzündung vorstellen, damit du genauesten Informiert bist.
Warum haben Hunde eine Analdrüse?
Außerdem können die Tiere damit untereinander kommunizieren, häufig sehen wird das bei Hunden, wenn diese sich gegenseitig am Hinterteil beschnuppern.
Aber auch für die Fortpflanzung der Tiere, sind die Analdrüsen von sehr großer Bedeutung. Denn durch das Sekret signalisieren die Hunde ihre Paarungsbereitschaft. Somit sind die Drüsen ein wesentlicher Bestandteil, für das tierische Miteinander und damit sie miteinander klarkommen.
Was ist eine Analdrüsenentzündung beim Hund?
Wenn das erzeugte Sekret der Drüsen, nicht entleert wird, sammelt dieses sich in den Analbeuteln an. Die Drüsen jedoch produzieren weiter, dadurch wird das erzeugte Analsekret fest und es kommt zu einer Verstopfung der Analbeutel. Dies ist eine attraktive Umgebung für Bakterien, sodass eine Entzündung entsteht.
Was sind die Ursachen für eine Analdrüsenentzündung beim Hund?
- Verstopfungen
- Durchfall
- Veränderung der Sekretproduktion
- Darmerkrankungen
- Fütterung
Zu einer Verstopfung der Analbeutel kommt es häufig, wenn der Kot des Hundes zu weich ist. Dies wird nämlich zu einem Problem für den Hund, wenn er über einen längeren Zeitraum in diesem Zustand verweilt. Denn dadurch werden die Drüsen nur sehr schlecht oder gar nicht entleert, da durch den weichen Kot kein Druck auf die Drüsen ausgeübt wird. So kommt es zu einer Ansammlung des Analsekrets.
Kommt es dann noch zu einer Ansiedlung von Bakterien, ist eine Entzündung die Folge. Besonders die Ernährung oder auch eine Darmerkrankung führen zu weichem Kot bei deinem Hund. Deswegen sollte hier ein besonderes Augenmerk drauf gelegt werden (3, 5).
Welche Symptome treten bei einer Analdrüsenentzündung beim Hund auf?
- Schlittenfahren
- Belecken der Analregion
- starker Mundgeruch
- Schwanzbeißen
- Schmerzen beim Kotabsatz
- angeschwollene Analbeutel
- Blut am After
- Lustlosigkeit
Insbesondere das Schlittenfahren und belecken der Analregion sind häufige Symptome die auf eine Entzündung hindeuten. Dabei rutschen die Hunde ständig mit ihrem Hinterteil über den Boden, um so die Analbeutel zu leeren oder den Juckreiz zu mindern. Auch ein häufiges belecken der Analregion ist ein Anzeichen, denn der Hund versucht so das unangenehme Gefühl zu beseitigen.
Wenn der Hund es jedoch selber schafft seine Analbeutel zu entleeren, durch ständiges belecken, dann kann dies dazu führen, dass dein Hund starken Mundgeruch aufweist. Häufig verschwindet der Gestank auch wieder von selbst.
Unter Umständen kann es auch vorkommen, das Teile des Sekretes der Analdrüsen, sich im Fell deines Hundes verirren. Da ist gründliches Waschen die einzige Lösung, um den Gestank loszuwerden (8, 10).
Wie wird eine Analdrüsenentzündung beim Hund diagnostiziert?
Die Messung der Temperatur, ist ebenfalls von immenser Bedeutung, denn eine erhöhte Körpertemperatur, können Anzeichen für eine Sepsis sein (6). Wichtig ist es auch eine Tumorerkrankung auszuschließen.
Wie wird eine Analdrüsenentzündung beim Hund therapiert?
Ratsam ist es sich bei einer Entzündung an den Tierarzt zu wenden, da dieser genau weiß wie er vorzugehen hat. Auch hier gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten:
Typ | Merkmal |
---|---|
konservative Therapie | Antibiotische Behandlung |
chirurgische Therapie | operative Entfernung der Analbeutel |
Bei einer konservativen Therapie ist es häufig so, dass der Tierarzt zunächst die Analbeutel mit antibiotischen Flüssigkeiten spült. Wenn die Entzündung beim Hund jedoch schon weiter fortgeschritten ist und er unter schwerfälligen Symptomen leidet wie Fieber oder Zittern, dann wird eine Behandlung mit Antibiotika in Tablettenform notwendig.
Wenn die konservative Therapiemethode aber keine Besserung des Zustandes herleitet, dann kommt die chirurgische Therapiemethode infrage. Dabei werden die Analbeutel operativ entfernt (7).
Welche Hausmittel eignen sich bei einer Analdrüsenentzündung beim Hund?
Besonders gut eignen sich hier entzündungshemmende Pflanzen, wie zum Beispiel Kamille oder Ringelblume. Auch zinkhaltige Salben können hier wahre Wunder bewirken. Behalte jedoch im Auge wie dein Hund auf die jeweiligen Produkte reagiert, sodass es nicht zu einer allergischen Reaktion oder ähnlichem kommt.
Wie lange dauert eine Analdrüsenentzündung beim Hund?
Dies kann erfahrungsgemäß etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Am wichtigsten ist es jedoch, dass du die Entzündung frühzeitig erkennst, um so rechtzeitig handeln zu können. Denn je früher eine Entzündung erkannt wird, desto schneller ist der Heilungsprozess.
Wie kann man eine Analdrüsenentzündung beim Hund vorbeugen?
Wichtig ist es auf die Ernährung des Hundes zu achten. Natürlich nicht nur in Hinsicht, um eine Entzündung vorzubeugen, sondern dies sollte immer eine wichtige Rolle spielen. Man soll bei der Ernährung, bestimmte Allergien oder Futterunverträglichkeiten berücksichtigen.
Denn der Kot des Hundes soll fest sein, damit die Analbeutel sich optimal entleeren können. Außerdem ist es empfehlenswert die Analbeutel des Hundes in regelmäßigen Abständen auszudrücken (4). Dies kannst du bei deinem Tierarzt machen oder sogar selbst, wenn du darin erfahren bist. Dabei solltest du aber bestimmte Hygienemaßnahmen berücksichtigen, um Infektionen zu vermeiden.
Fazit
Damit dein kleiner Vierbeiner fit und munter bleibt ist es wichtig, dass du ihn immer gut im Auge hast und sich um ihn sorgst. Gute Ernährung und Pflege spielen eine sehr große Rolle, um eine Analdrüsenentzündung vorzubeugen. Wenn es aber doch mal zu einer Entzündung kommen sollte, muss das Grundproblem entdeckt werden, um eine geeignete Therapiemöglichkeit für deinen Hund zu finden.
Häufig sind Analdrüsenentzündungen harmlos und verheilen in wenigen Tagen bereits wieder. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Entzündung rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Ansonsten könnte es zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen bei deinem Hund kommen, mit denen er belastet wird. Um chirurgische Eingriffe oder ähnliches zu vermeiden, solltest du so früh wie möglich einen Tierarzt aufsuchen, um deinem Hund schlimmeres zu ersparen.
Bildquelle: James Barker/ 123rf
Einzelnachweise (10)
1.
embracepetinsurance.com: Anal Sacculitis, Dr.Patty Khuly
Quelle
2.
zooplus.de: Analdrüsenentzündung beim Hund, Franziska Gütemann, Tierärtzin
Quelle
3.
fellomed.de: Analdrüse bei Hund & Katze, Dr. med. vet. Iris Wagner-Storz 15.09.2018
Quelle
4.
mobiler-tierarzt-oberhausen.de: Drüsen-Verstopfung: Kontrolle Ratsam, K.Büttner Februar 2020
Quelle
5.
veterinary-practice.com: Anal sacs: a new approach to an old problem?, Sue Paterson and Stephen Steen, 1 January 2016, at 12:00 am
Quelle
6.
Diagnose chronisch-entzündlicher Krankheiten im oberen Verdauungstrakt von Hund und Katze, Silke Rotter, Gießen 2005
Quelle
7.
Anal Sac Disease in Dogs and Cats, Alex Gallagher , DVM, MS, DACVIM (SAIM), University of Florida, Oct 2020
Quelle
8.
Evaluierung von somatischen Ursachen
für Verhaltensveränderungen beim Hund
in der tierärztlichen Praxis, Kathrin Köhler, München 2005
Quelle
9.
Analyse des Fallaufkommens in deutschen Tierarztpraxen, Christoph Jan Klinger, München 2016
Quelle
10.
Diet and anal-sac impaction in dogs, Anton Beynel, December 2019
Quelle