
Wenn du auf der Suche nach einem Sattel für dein Westernpferd bist, dann bist du hier genau richtig. Der Westernsattel ist so konzipiert, dass er eine optimale Balance zwischen Komfort und Kontrolle bietet. Er hält den Reiter in einer ergonomisch korrekten Position und schützt den Rücken des Pferdes.
In diesem Artikel lernst du alles über Westernsättel und welche Eigenschaften sie haben und warum sie perfekt für dich und dein Pferd sind. Außerdem gehen wir darauf ein, wie du einen Qualitätssattel findest, der in dein Budget passt, und geben dir Tipps, wie du das Beste aus deinem Kauf herausholst. Mit diesen Informationen in der Hand bist du bereit, den perfekten Sattel für dich und dein Pferd zu finden.
Das Wichtigste in Kürze
- Westernsättel ermöglichen dir einen bequemen und vor allem sicheren Sitz auf dem Pferd. Sie sind angenehm für das Pferd und den Reiter durch die spezielle Gewichtsverteilung.
- Es gibt zwei Grundarten in die Westernsättel eingeteilt werden. Den kalifornischen, der dem Dressursattel ähnelt und den texanischen, der hauptsächlich bei der Arbeit mit Nutztieren zum Einsatz kommt.
- Nicht jeder Westernsattel ist für jedes Pferd geeignet, daher ist es ratsam einen passenden Sattel für dein Pferd auszuwählen.
Westernsattel Test: Das Ranking
Ratgeber: Fragen, mit denen du dich beschäftigen solltest, bevor du einen Westernsattel kaufst
Für wen eignet sich ein Westernsattel?
Die Frage die sich auch stellen sollte ist, wie wird der Sattel genutzt? Die Passform ist von mehreren Faktoren abhängig.
Als Grundmaß wird aber angenommen, das der Sattel nicht auf der Schulter aufliegen und nicht über den 18. Wirbel hinausgehen sollte.
Sollten diese Richtlinien nicht eingehalten werden, kommt es vermehrt zu Muskel- und Gelenksproblemen bei Pferden, weil die Bewegungsfreiheit des Tieres nicht gegeben ist.
Welche Größe und welches Gewicht sollte der Westernsattel haben?
Die Größe des Sattels kann mittels verschiedener Messinstrumente erhoben werden. Manche Hersteller wollen nur die Sitzgröße und Kammerweite wissen, allerdings ist die Größe dadurch nicht zu 100 % akurat.
Die Sitzgröße wird mit 14-18 Zoll (2,54 cm = 1 Zoll), für die unterschiedlichen Gesäße, angegeben. Es kommt aber auch hier zu Abweichungen bei den einzelnen Herstellern.
Am Einfachsten ist es, sich zu überlegen, welchen Sattel man haben möchte und dann einen Experten kommen zu lassen, die das Pferd vermisst. Diese wird dann die genauen Abstände und Längen messen.
Das Gewicht wird beeinflusst durch das Material. Ein sehr leichter Sattel kann auch nur 7 Kilogramm wiegen, während der Durchschnitt zwischen 10 bis 25 Kilogramm liegt. Im Vergleich dazu wiegen englische Sättel zwischen 6-10 Kilogramm.
Welche Passform ist für mich passend?
Es geht auch darum selbst einen guten Sitz auf dem Pferd zu haben, weshalb die Sitzgröße eine Rolle spielt. Es kommt darauf an, für was du den Sattel nutzen willst.
Es gibt verschiedene Arten, die Passform des Pferdes herauszufinden:
- Auflegen des Sattels (meist ungenau)
- Auflegen des Baumes
- Equiscan (nicht alle Sattler verfügen über die Software)
- Gipsabdruck
- Horseshape (Scanner)
- Sattelchecker (Metallgestänge)
- Wärmebild (vor und nach der Nutzung des Sattels)
- Schwitzbild (Druckstellen sind deutlich mehr verschwitzt)
- Impressions Pad (Gelflüssigkeit unter dem Sattel)
- Optische Kontrolle während des Reitens
Am Besten wird die Kontrolle oder die Anpassung an das Pferd durch eine ExpertIn durchgeführt, um etwaige Probleme zu unterbinden.
Für welche Pferderassen eignet sich der Westernsattel?
Pferderasse | Merkmale |
---|---|
Quater Horse | Flexibel und kompakt oder schmal und wendig |
Appaloosa | Geschecktes Fell, klein und wendig |
Paint Horse | gutherzig, ausdauernd |
Pferde mit einer Widerristhöhe von ca. 1,55m, breiten Schulter und schmalen Hüften werden gerne für das Westernreiten genutzt. Zu diesen Rassen gehören auch Haflinger und Freiburger.
Welche Alternativen gibt es zu einem Westernsattel?
Die gängigste Art ist der Englische Sattel und aus diesem haben sich unterschiedliche Aufbauten entwickelt. Diese können in übergreifenden Disziplinen genutzt werden.
Meist genutzten Arten sind:
- Vielseitigkeitssattel
- Dressursattel
- Springsattel
Es gibt aber auch Disziplinen in welcher ein spezieller Sattel gefordert wird, wie z.B. der Polosattel, der Militärsattel, der Rennsattel oder der Distanzsattel.
Ebenso gibt es Sättel für Isländer, wie den Töltsattel, der das Gewicht anders verteilt als andere Sättel.
Was kostet ein Westernsattel?
Die Preisspanne bei den einzelnen Herstellern ist verständlich, wobei natürlich gilt, dass das Billigste keine hohe Qualität besitzen aber ebenso das Teuerste nicht unbedingt das beste Produkt sein muss.
Die Preise beginnen bereits bei ca. 200 Euro und können sich bis ca. 2500 Euro steigern. Natürlich gibt es auch diverse Hersteller, die Sättel für deutlich mehr verkaufen.
Typ | Preisspanne |
---|---|
Gebraucht | ca. 200-500 € |
Neu | ca. 500-2500 € |
Maßgefertigt | ab 1000 € aufwärts |
Wo kann ich einen Westernsattel kaufen?
Die einfachste, aber nicht immer seriöse oder gute (siehe Passform) Form des Kaufes ist in Onlineshops. Ebenso gibt es Onlineportale wo Menschen gebrauchte Sättel anbieten, auch hier bitte darauf achten, das der Sattel auch das ist was er verspricht.
Ein anderer Weg ist bei einem Sportladen (mit einer Pferdeabteilung) oder direkt beim Hersteller, die meist auch einen oder mehrere Zweigstellen haben. Oder du suchst dir einen Sattler in der Umgebung und frägst dort an oder kaufst ein.
Viele Reiter, die nur gelegentlich reiten und trotzdem ihren eigenen Sattel haben möchten oder die eine Reitbeteiligung besitzen, übernehmen gerne die Sättel von anderen Reitern.
Natürlich ist hier die Passform für den Menschen selbst nicht immer gegeben, jedoch sind diese meist günstiger.
Entscheidung: Welche Arten von Westernsätteln gibt es und welcher ist die richtige für dich?
Bei der Anschaffung eines Westernsattels gibt es zwei Grundarten, zwischen denen du dich entscheiden kannst:
- Kalifornische Sättel
- Texanische Sättel
Es gibt auch verschiedene Stile des Westernsattels wie:
- Reining Sattel
- Pleasure Sattel
- Ladies Reiner Sattel
- Pro Balance Sattel
- Buckaroo oder Wade Sattel
Nachstehend werden wir dir die Vor- und Nachteile dieser Sättel näher erläutern und dir die Entscheidung erleichtern.
Was zeichnet einen kalifornischen Sattel aus und was sind seine Vorteile und Nachteile?
California Ranch Saddles sind den Englischen Sätteln sehr ähnlich in der Verwendung. Der Aufbau ist jedoch sehr unterschiedlich.
Durch den tiefer gelegenen Sitz hat man einen besseren Sitz und eine geringere Belastung für das Pferd.
Die Schenkelhilfen sind einfacher als bei einem texanischen Sattel, allerdings ist das nachgurten vom Pferd aus nicht möglich.
Was zeichnet einen texanischen Sattel aus und was sind seine Vorteile und Nachteile?
Texanische Sättel sind hauptsächlich für die Arbeit mit Nutztieren ausgelegt, wie zum Beispiel durch einen zusätzlichen Gurt, der verhindern soll das der Sattel verrutscht sollte ein Tier das am Horn festgemacht wurde, versucht sich loszureißen.
Dadurch das der Schwerpunkt hinten liegt, wird das Gewicht gleichmäßiger verteilt, dadurch werden Schenkelhilfen aber problematisch.
Vereinfachte aber den Cowboys ihre Arbeit, da sie sich nicht darauf konzentrieren mussten. Auch das flache Horn und der flachere Stützteil ist ein Vorteil um bequemer im Sattel zu sitzen.
Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren kannst du Westernsättel vergleichen und bewerten
Im Folgenden möchten wir dir zeigen, anhand welcher Faktoren du Westernsättel vergleichen und bewerten kannst. Dadurch wird es dir leichter fallen zu entscheiden, ob sich ein bestimmtes Produkt für dich eignet oder nicht.
Zusammengefasst handelt es sich dabei um:
- Material
- Gewicht
- Größe
- Passform
- Preis-Leistungs-Verhältnis
In den nachfolgenden Absätzen kannst du jeweils nachlesen, was es mit den einzelnen Kaufkriterien auf sich hat, und wie du diese einordnen kannst.
Material
Ursprünglich wurden Westernsättel aus Leder mit Holzeinlagerungen hergestellt. Inzwischen gibt es verschiedene Materialien, die für die Herstellung genutzt werden.
Leder ist sehr oft bei neuen Sätteln steif und wird erst durch die Benutzung weicher. Es ist jedoch auch Anpassungsfähiger als zum Beispiel Synthetik oder Kunststoff.
Kunststoff und Synthetik sind weich, jedoch passen sich diese Materialien kaum an das Pferd an. Beide sind deutlich leichter als Leder.
Leder ist Gewichtstechnisch schwerer als andere Materialien, jedoch wenn es regelmäßig gepflegt wird umso langlebiger.
Gewicht
Wie bereits oben erwähnt, ist der Westernsattel im Gegensatz zu den anderen Sätteln schwerer und kommt auf ein Gewicht zwischen 15-25 Kilogramm.
Das Gewicht ist für die Pferde kein Problem, da die Gewichtsverteilung durch die breitere Auflagefläche gleichmäßiger ist.
Leichter sind die Endurance-Sättel, da sie im Gegensatz zu den anderen Westernsattelarten kein Horn besitzen. Ein schwerer Vertreter seiner Art ist der Ropingsattel, der speziell für die schwere Farmarbeit gemacht wurde.
Das Gewicht hängt auch immer vom Material ab. Leder ist im Normalfall immer schwerer als Kunststoff oder Synthetik. Ebenfalls ein Kriterium ist das eigene Gewicht, den nicht jeder Sattel ist gleich belastbar.
Größe (Zoll- oder Zentimeterangaben)
Die Größe wird häufig mit Zoll angegeben, da historisch der Einfluss aus Großbritannien sehr groß wahrgenommen wird.
Darüber hinaus wird sie auch mit Zentimeter angegeben. Zur kurzen Info, ein Zoll entspricht 2,54 cm.
Die Abhängigkeit der Größe haben wir bereits beschrieben. Ein wichtiger Aspekt ist der Sattelbaum. Dieser liegt auf dem Rücken auf beiden Seiten auf und ist dafür Verantwortlich das du nicht vom Pferd fällst.
Zur Messung des Sattelbaums solltest du in dir die Teile aus denen er besteht genau ansehen. Aus diesen kannst du zum Beispiel unter zu Hilfe nahmen der Gulletweite, die Winkelung der Bars herausfinden. Der Winkel ist entscheidend für die Passform.
Die unterschiedlichen Größen der Hersteller sind zwischen 14 bis 18 Zoll aufgelistet, das entspricht ca. 35 bis 45 Zentimeter.
Viele Produzenten fordern die Kammweite sowie die Sitzgröße des Reiters. Die Kammweite besteht aus den zwei Punkten des Sattelbaumes, die links und rechts anliegen.
Passform
Die Passform hängt vom Pferd, Reiter und Hersteller ab. Du solltest dir immer bewusst sein, das der Sattel deinem Pferd passen muss, da ansonsten Folgeschäden auftreten können.
Wie bereits oben erwähnt, kann die Passform mit verschiedenen Instrumenten ermittelt werden. Die Grundregel besagt aber, das der Sattel nicht auf den Schulterblättern und nicht hinter dem 18. Brustwirbel aufliegen soll.
Das Reitergewicht spielt ebenso eine wichtige Rolle bei der Passform. Spezieller sind die Abmessungen des Gesäß, damit man einen perfekten Sitz auf dem Pferd hat.
Weiters ist die Einsatzdauer ein Punkt, den du beachten solltest. Je nach Qualität sollte sich überlegt werden, wie lange du den Sattel nutzen möchtest.
Auch ein wichtiger Punkt ist das immer eine Anprobe am Pferd mit anschließender Nutzung gemacht werden sollte, damit die genaue Passform ermittelt werden kann.
Eine nachträgliche Anpassung ist bei Westernsätteln kaum möglich und mit hohen Kosten verbunden.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Abgesehen von der Passform kommt es auch auf die Materialien an. Sie bestimmen den Preis mit.
Die Herstellung der Materialien spielt oftmals eine Rolle, ob der Westernsattel teuer ist oder nicht. Billigleder wird vielfach in Drittländern produziert und behandelt und für die Verarbeitung zum Hersteller transportiert.
Hochwertiges Leder, wird meist in Europa verarbeitet und ist somit bei den Produktions- und Verarbeitungskosten teurer. Auch die Farbe spielt beim Preis eine Rolle, sollte das Leder in einer speziellen Farbe eingefärbt werden müssen.
Ebenso kommt es auf das Material beim Sattelbaum drauf an. Bei Billigprodukten ist das Holz meist aus minderwertigen oder fehlerhaften Holz und somit nicht belastbar. Daher lohnt sich der Blick auf die Verarbeitung des gesamten Sattels.
Trivia: Wissenswerte Fakten rund um das Thema Westernsattel
Welche Folgen kann die falsche Passform für mein Pferd haben?
Reizungen und Verletzungen der Muskeln, Bänder und Knochen können Folgeschäden von einem falschen Sattel sein.
Der Sattel drückt dann auf die Schulter, mit einer zusätzlichen Belastung der Vorderhand oder die hinteren Wirbeln und bildet ein Hohlkreuz.
Kann der Westernsattel an das Pferd nachträglich angepasst werden?
Prinzipiell nein. Der Sattel sollte von Anfang an für das Pferd gemacht sein und richtig aufliegen.
Es gibt Sattler die eine nachträgliche Bearbeitung des Baumes in Betracht ziehen, allerdings ist das für den Besitzer meist mit hohen Mehrkosten verbunden.
Wie reinige ich einen Westernsattel richtig?
Die Reinigung richtet sich nach dem Material. Wir werden nur kurz auf die Reinigung eines Ledersattels eingehen. Diesen mit warmen Wasser und Lederseife reinigen und gut trocknen lassen.
In regelmäßigen Abständen mit Öl einölen. Was wichtig ist, dass das einölen nicht zu oft passiert, sondern nur dafür da ist das der Sattel nicht brüchig wird.
Wo kann ich meinen Westernsattel verkaufen?
Es gibt verschiedene Arten seinen Sattel zu verkaufen. Du kannst im Stall nachfragen, auf Börsen gehen oder ihn im Internet zum Verkauf anbieten.
Hier gelten allerdings die selben Regeln wie bei einem Kauf und du solltest Vorsicht walten lassen.
Wie sattle ich einen Westernsattel richtig?
Da die Erklärung den Rahmen sprengen würde, haben wir dir hier ein gut erklärtes Video eingefügt:
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] http://www.wayoutwest.info/start/index.php?option=com_content&view=article&id=370&Itemid=223
[2] https://www.tagesspiegel.de/berlin/big-dd-ranch-grenzenloses-cowboyleben-in-brandenburg/22636124.html
[3] https://www.ln-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Wirtschaft-im-Norden/WAS-MACHEN-SIE-DENN-DA6
[4] https://www.sattelcheck.ch/n%C3%BCtzliche-tipps/wissenswertes-%C3%BCber-den-westernsattel/
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