
Fast wie ein Kuschelbär sieht er aus – der Akita Inu, aber unter dem dichten Fell steckt ein stolzer Hund. Der Akita Inu zählt zu den bekanntesten japanischen Hunderassen und überzeugt Hundeliebhaber nicht nur durch sein Aussehen, sondern auch durch seinen selbstbewussten Charakter.
Dieser Hund ist stolz, eigensinnig, loyal und treu. Dabei ist der vermeintliche „Schmusebär“ nicht für jeden geeignet. In diesem Artikel erfährst du alles, was du generell über einen Akita Inu wissen solltest und wir geben dir Tipps zur Haltung und Pflege des Hundes.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Akita Inu ist eine der bekanntesten japanischen Hunderassen und diente früher als Jagd- und Kampfhund. Heute ist er ein Familien- und Wachhund.
- Die Charaktereigenschaften dieser Hunderasse zeichnen sich aus durch die Stur- und Eigensinnigkeit. Dennoch ist er loyal, treu und selbstbewusst. Er ist ein in sich ruhender Hund mit würdevoller Ausstrahlung.
- Diese Hunderasse wird nicht als gefährlich eingestuft, aber zur Erziehung braucht der Besitzer viel Geduld. Als Erst-Hund sollte man ihn sich nicht anschaffen.
Definition: Was ist ein Akita Inu?
Der Akita Inu (1) ist eine alte japanische Nationalrasse der Hunden. Akita steht für eine Provinz in Japan, der Zusatz „Inu“ bedeutet übersetzt schlicht „Hund“. Ursprünglich wurde der Akita Inu zur Jagd auf Bären, Schwarzwild und Federwild eingesetzt, daneben auch als Wachhund, zum Ziehen von Lasten und für Hundekämpfe.
Im 19. Jahrhundert nahm die Begeisterung für Hundekämpfe immer mehr zu, wodurch große, kräftige Tosa- und Mastiff-Rassen in den Akita Inu eingekreuzt wurden. Der Akita Inu ist ein ausgesprochen selbstbewusster, in sich ruhender Hund. Diese Hunderasse ist vor allem für sein intelligentes, eigenständiges und selbstbewusstes Wesen bekannt. Er ist überhaupt kein unterwürfiger Hund und möchte einen Sinn in den verlangten Kommandos sehen.
Vor allem bei unsicheren Besitzern zieht er es vor, sich auf sich selbst zu verlassen und seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Der Besitzer sollte sich mit seiner ruhigen Art durchsetzen können. Einem souveränen, gerechten Menschen folgt er zuverlässig und gehorsam, ist sehr treu und loyal. Fremde werden nicht beachtet, sofern der Akita Inu keine Bedrohung seiner Familie sieht.
Hintergründe: Was du über Akita Inus wissen solltest
Der Akita-Inu ist ein sehr ruhiger Hund, hat aber einen sehr ausgeprägten Jagd- und Schutztrieb. Die Rasse ist nicht leicht zu führen, was wiederum auf den Jagdtrieb und den Eigensinn zurückzuführen ist. Eine weitere Charaktereigenschaft ist die Dominanz, denn der Akita-Inu mag keine fremden Hunde neben sich. Hier zeigt sich ganz deutlich das Revier- und Rangordnungsbewusstsein, das ihn wiederum zu einem guten Wachhund macht.
Als Anfänger- und Zweithund ist diese Rasse eher ungeeignet. Der Körperbau ist groß, gut proportioniert und muskulös mit auffällig breiter Stirn und typischer Stirnfurche. Die Ohren sind klein, dreieckig, eher dick, aufrecht und neigen sich nach vorne. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von circa 67 cm, Hündinnen von circa 61 cm. (2)
Für wen eignet sich ein Akita Inu?
Charakter des Besitzers | Grund |
---|---|
selbstbewusst | Rangordnung deutlich machen |
geduldig | Hund ist eigenwillig |
bestimmt und streng | damit er lernt |
Zeit | muss trainiert werden |
anspruchsvoll und Hundekenntnisse | Hund ist stur |
In der Tabelle wird deutlich, dass der Besitzer fähig sein muss, dem Hund seine Rangordnung deutlich zu machen und er muss mit dem stolzen, oft eigenständigem Verhalten des Hundes umgehen können. Ein Akita Inu braucht eine konsequente, nicht nachgiebige Führung, die dauerhaft trainiert werden muss.
Nicht zu verwechseln ist diese aber mit der bloßen „harten Hand“. Der Akita reagiert sonst mit Sturheit, teils Verweigerung. Vielmehr ist eine kluge Erziehung mit durchdachtem Konzept nötig. Hierzu benötigt man viel Zeit und Geduld.
Der Akita braucht eine hohe Individualdistanz. Er ist selbstbewusst und zugleich kräftig. Akitas sind keine Everybodies-Darlings. Zu erwähnen ist auch, dass der Jagdtrieb bei den meisten Akitas noch lebendig ist. All das kann bei Erziehungsmängeln dazu führen, dass Spazierengehen stressig ist.
Auch bei gut erzogenen Exemplaren kann es je dennoch nötig sein, ihn an der Leine zu lassen. Der Halter muss die Führung in der Hand haben und alleine er muss bestimmen, was wann und wie „verteidigt“ werden soll. Akitas sind gute Wachhunde, die gerne einmal anschlagen. Die Erziehung des Akitas erfordert viel Hundeverstand und vor allem Respekt vor seiner Persönlichkeit.
Zugleich müssen klare Grenzen gesetzt und stringent eingehalten werden. Man kann ihn nicht zwingen, man muss ihn überzeugen. Härte oder stures Wiederholen von Befehlen bewirken nur das Gegenteil: Der Akita stumpft aber und folgt seinem eigenen Willen. Seine ausgeprägte Selbstständigkeit und sein natürliches Selbstvertrauen erfordern viel Geduld und Erfahrung in der Hundeerziehung. Daher ist der Akita für Anfänger nicht geeignet.
Ist ein Akita Inu ein Familienhund?
Allerdings sollte man ihn nicht ohne Aufsicht mit Kindern alleine lassen. Seiner Familie gegenüber entwickelt der Akita gerne einen starken Schutztrieb, den man auf keinen Fall unkontrolliert lassen sollte. Wichtig ist auch, dass der Akita seinen Platz im menschlichen Rudel genau kennt und auch immer wieder klargemacht bekommt.
Im Gegensatz zu Fremden ist er Familienmitgliedern gegenüber sehr herzlich. Dadurch, dass er sehr treu ist, mag er den Kontakt zu seiner Familie. Heute hat der Akita Inu als Jagdhund keine große Bedeutung mehr. Meist ist er Familienhund und Begleithund. Er ist aber auch ein ausgezeichneter Wachhund und eignet sich hervorragend als Lawinen-Suchhund und als Man-Trailer.
Ist ein Akita Inu ein Kampfhund?
Als Kampfhunde im eigentlichen Sinne werden Hunde bezeichnet, die zu Tierkämpfen, insbesondere zu Hundekämpfen, aber auch zu Kämpfen z. B. gegen Bullen gezüchtet, ausgebildet und eingesetzt wurden. Der Begriff bezeichnete ursprünglich keine bestimmte Hunderasse, sondern ein bestimmtes Einsatzgebiet. (4)
Welche Charakterzüge hat ein Akita Inu?
Daher sind Akita Inus zwar sehr ruhige, ausgeglichene und aufnahmefähige Hunde, unterwerfen sich aber nicht und befolgen nicht ausnahmslos jeden Befehl. Als Besitzer sollte man zur Erziehung daher viel Geduld und Zeit mitbringen.
Des Weiteren sind sie starke, selbstbewusste Persönlichkeiten, die andere Hunde oder Tiere nur ungern in ihrem Haushalt dulden. Deswegen brauchen sie geduldige, aber trotzdem konsequente und selbstsichere Halter/-innen, die mit ihrer Starrköpfigkeit umzugehen wissen. Hat man sich ihren Respekt und ihre Zuneigung verdient, kann man im Akita einen loyal Begleiter durch dick und dünn finden. (6)
Kann man einen Akita Inu in der Wohnung halten?
Für die Haltung eines Akita Inu eignet sich ein Haus mit Garten am besten. Auf diese Weise kann er seinen Bewegungsdrang und seinen Wachinstinkt erfüllen. Trotzdem lässt er sich auch durchaus in einer größeren Wohnung halten, solange man für genügend Auslauf und sportliche Aktivitäten sorgt. Daher gilt die Faustregel: Je kleiner die Wohnung, desto länger sollte man mit dem Hund ins Freie.
Wie viel Auslauf braucht ein Akita Inu?
Obwohl viele erwachsene Akita Inus den Tag über gerne ruhig und äußerst genügsam auf ihrem Platz dösen, sind sie als Beutegreifer doch Lauftiere, weshalb tägliche Bewegung sehr wichtig ist. Die Dauer und Häufigkeit des Auslaufes hängt vom Alter und vom Bewegungsbedürfnis des Hundes ab.
Der Richtwert für Welpen beläuft sich auf: Alter in Wochen gleich Zeit in Minuten, aber mehrmals täglich. Ein erwachsener Hund benötigt zwei- bis dreimal einen Auslauf von insgesamt mindestens anderthalb bis zwei Stunden am Tag.
Jedoch sollte es nicht jedes Mal die gleiche Strecke sein, denn über das hoffentlich erlaubte Schnüffeln nimmt er gerne Informationen über die Hundewelt auf und möchte hier natürlich neue Erfahrungen sammeln. Im Sommer, bei hohen Temperaturen, ist die Aktivität des Akita deutlich niedriger und eingeschränkter als im Winter.
Wie gefährlich sind Akita Inus?
Der „American Akita” stammt vom japanischen „Akita Inu” ab. Diese Rasse steht jedoch in NRW auf keiner Liste der potenziell gefährlichen Hunde. Somit stellt diese Hunderasse laut Bundesland keine Gefahr dar, doch wenn ein Akita nicht genug körperliche Belastungen hat, kann aus ihm ein aggressiver Hund werden. Dabei sollte dir aber klar sein, dass jeder Hund seine tägliche Bewegung benötigt.
Was den Charakter dieser Rasse anbelangt, handelt es sich um ein ruhiges, zurückhaltendes Tier, das jedoch anderen Hunden gegenüber dominant sein kann. Der Akita Inu ist ein treuer und liebevoller Beschützer.
Sind Akita Inus hypoallergen?
Der Akita Inu ist jedoch nicht hypoallergen. Sprich, wenn du eine Hundeallergie hast, solltest du dir eine andere Hunderasse zulegen. (7)
Wie lange kann man einen Akita Inu alleine lassen?
Einen jungen Welpen kannst du jedoch nicht 8 Stunden alleine lassen. Auch einen erwachsenen Hund solltest du nur so lange alleine lassen, wie du es mit ihm geübt hast. Außerdem solltest du sicher gehen, dass sein Hund nicht die Wohnung auseinander nimmt, wenn du nicht zu Hause bist.
Vorbereitung ist alles, wenn du deinen Hund alleine zu Hause lassen möchtest. Stelle hierzu sicher, dass er sicheren Zugang zu einem Außenbereich hat, wo er sein Geschäft verrichten kann. Der Akita Inu kann vergleichsweise gut alleine bleiben. Länger als acht Stunden solltest du deinen Hund jedoch nicht ohne Beaufsichtigung alleine lassen. (8)
Akita Inu – Haltung und Pflege
Allgemein genügt dem Akita seine Familie als Gesellschaft.
Er bevorzugt es, wenn es ruhig und überschaubar ist, auf Kontakt zu fremden Menschen oder Tieren kann er gut verzichten. Somit sollte man seinen Akita Inu lieber von der öffentlichen Hundewiese fernhalten.
Akitas können dem Kontakt mit fremden Artgenossen meist nur wenig abgewinnen. Gute Sozialisierung mit anderen Hunden vom Welpen-Alter an, hilft nur selten. Wichtig ist viel mehr, dem Akita von Anfang an zu vermitteln, welches Verhalten man von ihm bei Hundebegegnungen erwartet. Schwer zu erziehen ist der Akita eigentlich nicht. Man sollte ihm aber gut vermitteln, dass die Gehorsamkeit wichtig ist.
Er ist sehr selbstbewusst und eigenständig und gehorcht nur deshalb, weil sein Mensch das verlangt. Dennoch braucht es viel Einfühlungsvermögen, souveräne Ruhe und Geduld in der Erziehung.
Gewalt und Lautstärke bewirken nur, dass der Akita sich zurückzieht und erst recht seinen eigenen Weg geht. Konsequenz und Durchsetzungsfähigkeit, ein möglichst noch größerer Dickkopf beim Menschen, als der Akita ihn hat, sind ebenfalls Voraussetzung, für eine gelungene Erziehung.
Ein Akita braucht Familienanschluss, ist aber auch mit teilweiser Außenhaltung zufrieden und kann vergleichsweise gut alleine bleiben.
Er bellt wenig und ist durchaus auch in einer Mietwohnung zu halten. Er bevorzugt mehr die niedrigen Temperaturen als die Sommerhitze. An die Auslastung stellt ein Akita keine großen Ansprüche. Er mag lange, ruhige Spaziergänge und Beutespiele, manche Akitas lassen sich auch für Hundesport begeistern. Insgesamt ist er aber ein eher stoischer, gelassener Hund, der für „alberne“ Spielchen und Kunststücke wenig übrig hat.
Sein Fell sollte jedoch regelmäßig (2-mal die Woche) von abgestorbenen Haaren befreit werden, sonst bringt ein unschönes Fell nur Probleme mit sich. Aufgrund seines dicken Fells sieht man eventuelle Parasiten nicht sofort, daher sollte man das Fell öfter nach ungebetenen Gästen durchsuchen.
Die Unterwolle verliert er zweimal im Jahr. Speziell nach dem Winter löst sich ein großer Teil der dicken Unterwolle. In der Zeit des Fellwechsels stellt häufiges Kämmen eine zwingende Pflicht dar. Der Akita verliert dabei etliche Haare. Das dauert etwa 2 – 4 Wochen. Man sollte außerdem noch auf die Pflege der Krallen achten.
Die Geschichte des Akita Inu
Früher diente der Hund als Wachhund und zuweilen als Zughund. Seit Urzeiten wurden Akitas auch als Jagdhund verwendet. Der Akita Inu wird auch als Akita Ken bezeichnet. Inu und Ken bedeuten auf Japanisch “Hund”. Der Name Akita stammt von der gleichnamigen Präfektur im Nordwesten Japans rund um die Stadt Odate, die noch heute in Japan als Hundestadt gilt.
Wie alle japanischen Hunderassen steht auch der Akita dem Stammvater Wolf genetisch besonders nahe. Heute stellt der Akita eine unverwechselbare, einzigartige, stolze Hunderasse dar, die kein Hundefreund vermissen will. (10)
Fazit
Der Akita Inu ist eine japanische Hunderasse mit vielen verschiedenen Eigenschaften. Als Erst-Hund solltest du ihn dir nicht anschaffen, da die Erziehung dieses Hundes sehr zeitintensiv ist, du viel Geduld brauchst und dich gut durchsetzen musst. Doch wenn er dir erst ein Mal gehorcht, dann ist er ein treuer Begleiter und dein bester Freund.
Obwohl der Akita Inu positive Eigenschaften mit sich bringt und er ein loyaler Familienhund sein kann, solltest du dir bewusst sein, dass mit der Erziehung viel Arbeit verbunden ist. Denn der Hund sollte nicht den ganzen Tag alleine gelassen werden.
Bildquelle: Jae Lee / Unsplash
Einzelnachweise (10)
1.
wikipedia.de: Akita (Hunderasse), zuletzt am 3. Februar 2021 um 23:46 Uhr bearbeitet
Quelle
2.
kleintierpraxis-wandsbek.de: Akita, Dezember 2020
Quelle
3.
swp.de: Was ist ein „Kampfhund“? lema, 31. Mai 2017, Ulm
Quelle
4.
wikipedia.org: Kampfhund, zuletzt am 4. November 2020 um 13:50 Uhr bearbeitet
Quelle
5.
fressnapf.de: Beschützerinstinkt beim Hund - verstehen und abgewöhnen
Quelle
6.
zooroyal.de: Akita im Rasseportrait
Quelle
7.
allergiecheck.de: Was ist eine Tierhaarallergie?
Quelle
8.
fressnapf.de: Welpen alleine lassen: Ab wann, wie und wie lange?
Quelle
9.
tierfreund.de: Akita Inu
Quelle
10.
hundestar.de: Akita Inu
Quelle