Zuletzt aktualisiert: 5. April 2023

Als längste Algenart im Aquarium, können Blaualgen in extremen Fällen den Boden, Gegenstände und Pflanzen mit einer übelriechenden schleimigen Masse überziehen. Blaualgen oder auch Cyanobakterien genannt können sich explosionsartig im Aquarium verbreiten.

Außerdem gehören sie zu der Algenart die am häufigsten in Aquarien vorkommt. Der Name Blaualgen kommt durch die oft blaugrüne Färbung, die sie im Aquarium verursachen. Diese Art von Algen ist mehr ein Bakterium als eine Alge. Damit du im Fall von Blaualgen richtig handeln kannst, beantworten wir die im Folgenden die wichtigsten Fragen.




Das Wichtigste in Kürze

  • Blaualgen bevorzugen vor allem strömungsarme stellen im Aquarium. Hier sind häufig Nährstoffquellen, die die Alge mit der nötigen Nahrung versorgt.
  • Blaualgen sind nur an wenigen Stellen des Untergrunds fest verankert. Meistens bilden sie eine fest verflochtene Matte die ca. 1–2 mm über dem Boden ist. So geht die Alge sicher das alle Nährstoffe ihr zugutekommen. Alles, was über der Algenschicht ist, wird aus diesem Grund kaum noch mit Nährstoffen versorgt.
  • Die im Aquarium vorkommende Blaualge ist eine Schwingalge. Dies wird aber erst unter dem Mikroskop erkennbar.

Blaualgen im Aquarium: Was du wissen solltest

Gerade Blaualgen sollten möglichst früh bekämpft werden, da sie möglicherweise die Aquarienbewohner schädigen könnten. Der wichtigste Punkt ist die jeweilige Alge zu identifizieren, damit die richtige Maßnahme ergriffen werden kann. Was du genau über diese Alge wissen solltest werden wir dir in dem folgenden Abschnitt beantworten.

Wie erkenne ich Blaualgen im Aquarium?

Normalerweise ist es relativ einfach Blaualgen zu erkennen. Wie schon im oberen Teil erwähnt legen sie sich in einem blau grünen Teppich über Pflanzen, Steine, den Bodengrund und Wurzeln. Zudem ist die Schicht einfach abwisch- oder absaugbar. Die Algenschicht ist außerdem Lichtundurchlässig sowie sehr dicht.

Schleimiger Teppich 1 – 2 mm über dem Boden.

Das führt dazu, dass kaum noch Licht zu den Pflanzen durchdringt. Aus diesem Grund kann die Fotosynthese im Aquarium nur noch schwer stattfinden. Oftmals sieht man die Blaualge auch zwischen dem Bodengrund und der Glasscheibe des Aquariums.

Zu den meist offensichtlichen Merkmalen kannst du Blaualgen auch an ihrem üblen Geruch erkennen. Gerade ein Ungleichgewicht von Phosphat und Nitrat kann ein Auslöser für Blaualgen sein. Ein weiterer Auslöser könnte eine Zusammengebrochene Mikroflora sein.

Was kann ich tun bei Blaualgen?

Blaualgen können auf unterschiedliche weise bekämpft werden. Zuallererst kannst du das Wasser wechseln sowie die Algen absaugen. Eine weitere Möglichkeit ist das Animpfen durch die schon eingefahrenen Filtermedien im Aquarium. Hierzu wird einfach der Filter ausgedrückt, woraufhin dieser die vorhandenen Bakterien und den Mulm aufsaugt.

Aquarien benötigen stetige Pflege für ein gesundes Wasserklima. (Bildquelle: phan / Unsplash)

Eine weitere Möglichkeit ist eine Dunkelkur im Aquarium durchzuführen. Hierzu wird das Aquarium eine Woche lang komplett abgedunkelt. Neben dieser Variante können auch noch Fressfeinde, Nahrungskonkurrenten, Wasserstoffperoxid oder die Sauerstoffzufuhr angepasst werden. Wofür du dich entscheidest kommt ganz darauf an wie stark der Befall ist und wie schnell die Algen aus deinem Aquarium entfernt werden müssen.

Sind Blaualgen giftig?

Grundsätzlich sind Blaualgen für deine Fische im Aquarium keine Gefahr. Jedoch können sie bei einem starken befall einen großen Teil des Sauerstoffs aus dem Wasser ziehen. Außerdem wachsen durch die Blaualgen andere Pflanzen im Wasser sehr schlecht, was zu einem zusätzlichen Sauerstoffmangel führt.

Beim Mensch hingegen können Blaualgen in großen Mengen Schleimhautreizungen hervorrufen. Hierdurch können die Augen oder Haut anfangen zu jucken. Neben diesen Reizungen können die Cyanobakterien Toxine verursachen. Diese sind für den Menschen aber nur gefährlich, wenn er das Wasser in großen Mengen trinkt.

Welche Mittel gibt es gegen Blaualgen?

Wenn du mit einem Mittel gegen die Blaualgen vorgehen möchtest, ist das Bekannteste in diesem Fall Blue Exit. In den meisten Fällen wird jedoch empfohlen auf Antialgenmittel zu verzichten. Bei einem starken Befall mit der Alge kann es deinen Pflanzen jedoch einen Vorteil im Wachstum verschaffen.

Das Mittel bekämpft Blaualgen aber auch Schleim- und Schmieralgen. Für deine Fische, Pflanzen oder Garnelen ist Blue Exit ungefährlich. Für den Gebrauch solltest du beachten nicht zusätzlich Aktivkohle einzusetzen, da diese eine negative Wirkung haben kann.

Wie kann ich gegen Blaualgen im Aquarium vorbeugen?

Um gegen Blaualgen in deinem Aquarium vorzubeugen, kannst du einige Maßnahmen ergreifen. Achte darauf das deinen Pflanzen immer genügend Nitrat oder Ammonium zu Verfügung steht. So stärkst du sie und sie können sich gegen die Blaualge gut durchsetzen. Auch eine zu starke Beleuchtung solltest du vermeiden, um den Cyanobakterien keine Chance zu geben.

Wie schon erwähnt siedeln sich Blaualgen häufig am Boden an was daran liegt, das durch die Zirkulation im Wasser die Nährstoffe aus dem Boden gespült werden kann. Gerade Bodenheizungen, grober Kies oder am Boden angebrachte Filtersysteme fördern das Austragen von Nährstoffen.

Ändert man diese Dinge und nutzt beispielsweise feinen Kies, kann die positiv gegen Blaualgen wirken. Eine zu geringe Wasserströmung und zu viel oder zu wenig Sauerstoff können sich auch negativ auswirken. Aus diesem Grund sollten diese Dinge immer kontrolliert werden, wenn gegen Blaualgen vorgebeugt werden soll.

Welche Tiere helfen gegen Blaualgen?

Es gibt scheinbar auch tierische Helfer bei der Bekämpfung von Blaualgen. Jedoch sind diese nicht immer ein Garant dafür, dass die Blaualgen, dann auch wirklich verschwinden. Beispielsweise sollen Algenfresser und dreifarbige Jamaikakärpfling Blaualgen fressen. Neben diesen beiden gibt es auch noch Schneckenarten, die den Algen auf zu Leibe rücken sollen. Hierzu zählen die Turmdeckelschnecken und die Apfelschnecken.

Einige Fische, Schnecken und Garnelen haben den Ruf Algen gekonnt zu bekämpfen. (Bildquelle: phan / Unsplash)

Bitte beachte, dass der nutzen von diesen Tieren gegen Algen nicht mit 100 % Sicherheit bestätigt werden kann. Möchtest du dir ganz sicher sein das die Algen aus deinem Aquarium verschwinden solltest du auf ein anderes Mittel zur Bekämpfung zurückgreifen.

Welche alternativen Hausmittel gibt es?

Zu dem herkömmlichen Antialgenmittel gibt es zahlreiche Möglichkeiten gegen die Cyanobakterien vorzugehen. Schon im oberen Teil habe ich einige Varianten erwähnt. Gerne zähle ich dir hier einmal alle Möglichkeiten auf:

  • Dunkelkur
  • Dünger
  • Prüfung Phosphatgehalt
  • Zugeben von Kaliumsalzen
  • Stärkere Beleuchtung
  • Wasserstoffperoxid
  • Ozon
  • Zeolith
  • Wasserströmung vergrößern
  • Dünger wechseln
  • Filter reinigen
  • verschieden Pflanzenarten einsetzten

Wie du siehst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten gegen diese unliebsame Alge vorzugehen. In jedem Fall braucht die Bekämpfung der Blaualge in deinem Aquarium Geduld.

Fazit

Blaualgen sind unliebsame Bakterien, welche dein Aquarium schnell in einen übelriechenden Tümpel verwandeln können. Du musst jedoch nicht mit starken Antialgenmittel gegen die Cyanobakterien vorgehen, sondern kannst auch auf einfache Mittel zurückgreifen. Hierzu zählt beispielsweise der Wasserwechsel oder das Durchführen einer Dunkelkur. Oft wird der Alge nachgesagt das sie giftig sei, das stimmt nur bedingt.

Die Blaualge kann zwar Hautreizungen beim Menschen hervorrufen, jedoch passiert dies meist, nur wenn du darin Baden gehst. Auch deine Fische sind prinzipiell erstmal nicht in Gefahr. Trotzdem solltest du etwas gegen diese Alge tun, da sie den Nährstoffgehalt stark eingeschränkt für deine Fische. Falls dir bei dem Griff ins Wasser nicht wohl sein sollte, könntest du dich beispielsweise mit einem Gummihandschuh schützen.

Titelbild: kazuend / Unsplash

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