
Wenn es ums Reiten geht, sollte die Sicherheit immer an erster Stelle stehen. Eine der wichtigsten Sicherheitsausrüstungen ist ein Reithelm. Er schützt dich nicht nur bei einem Sturz, sondern lässt dich auch wie ein Profi aussehen und fühlen. Aber woher weißt du, welcher Reithelm der richtige für dich ist?
In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Arten von Reithelmen ein, auf welche Merkmale du achten solltest und wie du sicherstellst, dass er perfekt passt. Am Ende wirst du in der Lage sein, den richtigen Reithelm für deine Bedürfnisse zu kaufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund der Sicherheit, sollte ein Helm für jeden Reiter ein Muss sein. Selbst das bravste Pferd kann sich einmal erschrecken und auch der beste Reiter kann herunterfallen.
- Dank den heutigen Designs dient der Helm nicht nur zum Schutz des Kopfes, sondern auch ein modisches Accessoire.
- Günstigere Einstiegsmodelle sind bereits ab 40 Euro erhältlich. Wenn du aber Wert auf Design und Komfort legst, empfehlen wir dir ein Modell ab 150 Euro.
Reithelm Test: Favoriten der Redaktion
Wir haben aus der Vielzahl von Angeboten eine Auswahl getroffen. Diese soll dir dabei helfen, den für dich perfekte Reithelm zu finden:
Ratgeber: Fragen, mit denen du dich beschäftigen solltest, bevor du einen Reithelm kaufst
Warum ist ein Reithelm so wichtig?
Die Auswahl an leichten und luftigen Reithelmen, die auch bei warmen Temperaturen angenehm zu tragen sind, ist groß. Auch der Preis (brauchbare Helme gibt es ab 40 Euro) sollte kein Grund sein, auf das Tragen eines Reithelmes zu verzichten.
Genauso wie du deine Beine oder Hände mit Reithosen und Reithandschuhen schützt, solltest du das natürlich auch mit deinem Kopf machen.
Was besagt die Norm eines Reithelms?
Diese Norm besagt, dass die Mindestanforderungen an Sicherheit eingehalten werden. Aber es kommt nur zu einer einmaligen Prüfung, weshalb Schwankungen in der Produktionsqualität nicht erfasst werden. Genauer geht hier die englische PAS015 Norm vor, die jeden Helm in regelmäßigen Abständen prüft.
Wichtig ist auch das Produktionsdatum, welches du auf einem Etikett im Helm finden kannst. Es sollte nicht länger als 2-3 Jahre zurückliegen.
Welche Arten von Reithelmen gibt es und für wen sind sie geeignet?
Die klassische Reitkappe
Die klassische Reitkappe ist in der Regel nicht größenverstellbar und die ersten Modelle verfügten auch nicht über einen Kinnriemen. Sie sieht optisch besonders elegant aus, weshalb sie vor allem bei Turnieren beliebt war und teilweise noch ist.
Seitliche Polsterungen und stoßdämpfendes Material fehlen größtenteils. Dadurch ist der Reiter nicht so gut geschützt, weshalb die klassische Reitkappe heutzutage immer mehr durch moderne Reithelme abgelöst wird.
Der moderne Reithelm
Diese modernen Reithelme sehen meist sportlicher als Reitkappen aus und schützen den Reiter durch Kinnriemen, Polsterungen und stabiles, stoßdämpfendes Material. Durch Gurtsysteme im Helm kann die Größe individuell eingestellt werden.
Moderne Reithelme bieten die größtmögliche Sicherheit des Reiters und warten dabei mit ganz unterschiedlichen und individuellen Designs und verschiedenen Modellen auf. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Mützen unter dem Helm oder die Verwendung des Reithelmes durch mehrere Personen sind so problemlos möglich. Außerdem sind moderne Reithelme meist leichter als die klassischen Reitkappen und damit angenehmer zu tragen.
Der modische Cowboyhut
Für das Westernreiten werden in Farbe (und Form) angepasste moderne Reithelme oder Cowboyhüte verwendet. Letztere bieten allerdings nicht die nötige Sicherheit beim Reiten und sind mehr modisches Accessoire als Reithelm.
Reiter, die Cowboyhüte tragen, sollten sich bewusst sein, dass dieser sie in Gefahrensituationen nicht schützen oder Verletzungen verhindern kann.
Früher hatte man nur die Auswahl zwischen Schwarz mit Samt oder Samt mit Schwarz. Mittlerweile gibt es Helme in sämtlichen Formen und Farben. Auch Glitzersteine sind im Trend.
Der robuste Reithelm
Für das Vielseitigkeitsreiten, in dem die Gefahr von Stürzen besonders hoch ist, gibt es eine spezielle Variante des modernen Reithelms. Diese ist noch robuster und stabiler und bietet deshalb auch im Gelände die größtmögliche Sicherheit.
Durch diese massive Bauart sind die Helme allerdings meist schwerer als die „normalen“ Reithelme. Einige Modelle sind nach unten länger geschnitten, sodass sie auch den Nacken des Reiters schützen können.
Kann ich auch einen gebrauchten Reithelm kaufen?
Das Problem bei gebrauchten Reithelmen ist, dass man nicht weiß, ob schon einmal jemand mit diesem Helm gestürzt ist, wie alt der Helm genau ist oder wie er über die Jahre gelagert wurde. Diese Faktoren können bei der Sicherheit und Funktionstüchtigkeit des Helmes aber eine große Rolle spielen.
Nur bei neu gekauften, qualitativ guten Helmen kann man sich sicher sein, dass sie ihre Aufgabe auch erfüllen und den Kopf schützen.
Ein Laie kann nicht erkennen, ob beispielsweise Materialschäden vorliegen und ob der Helm überhaupt noch den aktuellen Sicherheitsbestimmungen entspricht.
Außerdem sind ältere Modelle den neueren in Sachen Komfort und Sicherheit meist unterlegen. Deshalb lohnt sich der Kauf eines gebrauchten Reithelmes nicht. Im Gegenteil, es kann sogar gefährlich für deine Gesundheit werden.
Kann ich meinen Reithelm selbst gestalten ohne den Schutz zu beeinträchtigen?
Auch namhafte Hersteller, wie Uvex oder Casco weisen darauf hin, dass Veränderungen am Helm die Sicherheit stark beeinträchtigen können.
Materialermüdungen, Risse und Verformungen sind nur einige der möglichen Folgen, die Lösungsmittel und andere chemische Substanzen am Reithelm verursachen können.
Der Schutz des Reiters durch den Helm wird dadurch massiv eingeschränkt. Auch das Anbohren der Außenschale oder Aufkleber können die Funktionstüchtigkeit eines Reithelmes beeinträchtigen.
Außerdem sollte der Helm keiner großen Hitze, etwa durch den Kleber von Heißklebepistolen, ausgesetzt werden und die Riemen am Kinn sollten nicht zerstochen oder verziert werden.
Behandle deinen Reithelm sorgfältig. Er sollte nicht fallengelassen oder gar geworfen werden oder anderweitig großem Druck ausgesetzt werden, da es hier um deine Sicherheit geht.
Besteht im Reitsport eine Helmpflicht?
Momentaner Guinessbuch-Rekordhalter als größtes Pferd der Welt ist ein Belgisches Kaltblut namens „Big Jake“. Ein Sturz von einem solchen riesen kann sehr gefährlich sein, deshalb solltest du auf keinen Fall auf einen Helm verzichten.
Beim Springen und in der Vielseitigkeit sind Reithelme auch für volljährige Starter vorgeschrieben.
Bei Dressurturnieren kann jeder volljährige Reiter, der L oder höher – soweit nicht anders in der Turnierverordnung festgelegt – selbst entscheiden, ob er einen Helm oder lieber einen weniger sicheren Zylinder tragen möchte. Wer ohne Helm reitet, tut dies aber grundsätzlich auf eigene Gefahr.
Obwohl in Deutschland keine generelle Helmpflicht existiert, sollte jeder Reiter einen Reithelm tragen, um seine Gesundheit und sein Leben zu schützen.
Einige Versicherungen gewährleisten die vollständige Leistung nur, wenn ein Helm getragen wurde. Bei anderen werden Reithelm-tragende Reiter sogar mit doppelten Leistungen im Schadensfall belohnt.
Wer sicher gehen will, dass die Versicherung zahlt, sollte immer einen Helm tragen. Das dient schließlich auch der eigenen Sicherheit.
Wie hoch ist die Lebensdauer eines Reithelms?
Die im Sturzhelm verarbeiteten Kunststoffe unterliegen einem Alterungsprozess, wodurch sich die Dämpfungseigenschaften verschlechtern. Daher sollte der Helm je nach Pflege und Beanspruchung 5, spätestens aber 10 Jahre nach Fertigung erneuert werden.
Auch nach einem Sturz solltest du dir einen neuen Helm anschaffen. Durch den Aufprall können kleine, unsichtbare Risse entstehen. Bei einem erneuten Sturz ist die Schutzwirkung des Helmes deutlich reduziert.
Richtige Pflege und Reinigung sind wichtig für die Haltbarkeit von Helm.
Wie läuft die Pflege eines Reithelms ab?
Der Sturzhelm muss trocken und geschützt vor UV-Einstrahlung aufbewahrt werden. Ist der Helm nach dem Reiten verschwitzt, solltest du ihn in Ruhe trocknen lassen und ihn nicht sofort in einen Aufbewahrungsbeutel verstauen. Diese sind oft fast luftdicht und daher nicht zu empfehlen.
Wie viel kostet ein Reithelm?
Günstigere Einstiegsmodelle gibt es bereits ab 40 Euro aufwärts. Diese sind besonders für die ersten Reitversuchen geeignet oder wenn sie nur gelegentlich getragen werden. Bei Design und Komfort müssen hier aber Abstriche gemacht werden.
Durchschnittlich erhält man ab 150 Euro einen qualitativ hochwertigen und bequemen Reithelm. Diese besitzen eine gute Luftzirkulation und ein leichtes Gewicht, so dass du sie während des Reitens fast gar nicht spürst.
Art von Reithelm | Preis |
---|---|
Klassische Reitkappe | 30-60 € (sehr teure Modelle ab 270 €) |
Moderner Reithelm | 30-120 € (sehr teure Modelle um die 450 €) |
Kinderreithelm | 25-80 € |
Wenn du auf guten Komfort und ein besonderes Design viel Wert legst, ist ein hochwertiger Markenhelm die richtige Wahl für dich. Preislich liegen diese bei 500 bis 1000 Euro.
Material und die Belüftungsöffnung sind wichtige Eigenschaften, die den Preis sehr beeinflussen. Die Belüftungsöffnung ist nötig für den Tragekomfort.
Entscheidung: Welche Arten von Reithelmen gibt es und welcher ist die richtige für dich?
Grundsätzlich kann man zwischen fünf unterschiedlichen Arten von Reithelmen unterscheiden:
- Klassischer Reithelm
- Western-Reithelm
- Military-Reithelm
- Moderner Reithelm
- Kinder-Reithelm
Aufgrund der unterschiedlichen Wirkungsweisen und Verwendungszwecke eignet sich ein bestimmter Reithelm am besten für dich. Da nicht jeder Reithelm gleich ist, ergeben sich unterschiedliche Vorteile und Nachteile.
Im folgenden Abschnitt möchten wir die einzelnen Arten näher beschreiben und die Unterschiede erklären. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, werden die Vorteile und Nachteile der einzelnen Reithelme für den Vergleich übersichtlich gegenübergestellt.
Was zeichnet den klassischen Reithelm aus und worin liegen dessen Vorteile und Nachteile?
Der klassische Reithelm ist größenverstellbar und atmungsaktiv. Außerdem rutscht er nicht und passt sich deinem Kopf an. Ansonsten erfüllt er auch alle normalen Voraussetzungen, die ein Reithelm haben muss und kann für fast alles eingesetzt werden.
Nichts desto Trotz beschweren sich manche Reiter über Kopfschmerzen. Diese würden aber nur auftreten, wenn man dieses Modell zu lange trägt.
Was zeichnet den Western-Reithelm aus und worin liegen dessen Vorteile und Nachteile?
Es gibt zwei Arten von Western-Reithelmen: Einerseits den Reithelm, der dem Cowboy Hut sehr ähnlich sieht und andererseits den Western-Reithelm, der dem modernen und klassischen Reithelm in vielem gleich ist. Der Letztere von beiden ist hochwertig verarbeitet und bietet maximale Sicherheit.
Des Weiteren ist er Größenverstellbar. Wie der Name schon sagt, wird dieses Modell für das Westernreiten und für das Freizeitreiten verwendet.
Was zeichnet den Military-Reithelm aus und worin liegen dessen Vorteile und Nachteile?
Da der Military-Reithelm sehr sicher und robust ist, wird er hauptsächlich im Vielseitigkeitsreiten eingesetzt. Fast alle Military-Reithelme besitzen eine Lüftungsschlitze und gute Trageeigenschaften.
Generell sind Military Reithelme sicherer, da sie massiver und stabiler gebaut sind. Das hat wiederum den Nachteil, dass der Helm schlecht oder gar nicht belüftet ist.
Was zeichnet den modernen Reithelm aus und worin liegen dessen Vorteile und Nachteile?
Der moderne Reithelm ähnelt sehr der damaligen Reitkappe. Jedoch ist dieses Modell der Reitkappe von früher weit überlegen, da diese nun Kinnriemen und dämpfendes Material besitzt. Diese Eigenschaften machen den modernen Reithelm zu einen der bequemsten Reithelme.
Der moderne Reithelm ist für das Springreiten und Dressurreiten ideal.
Was zeichnet den Kinder-Reithelm aus und worin liegen dessen Vorteile und Nachteile?
Es ist sehr wichtig, dass Kinder zum Reiten einen guten Reithelm tragen, da es immer wieder vorkommt, dass ein Kind vom Pferd herunterfällt.
Normalerweise sind Kinder-Reithelme günstig und verstellbar, da sich Kinder noch im Wachstum befinden. Des Weiteren, gibt es viele verschiedene Modelle und Farben– Es ist bestimmt für jeden etwas dabei.
Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren kannst du Reithelme vergleichen und bewerten
Im Folgenden möchten wir dir zeigen, anhand welcher Faktoren du Reithelme vergleichen und bewerten kannst. Dadurch wird es dir leichter fallen zu entscheiden, ob sich ein bestimmtes Produkt für dich eignet oder nicht.
Zusammengefasst handelt es sich dabei um:
- Passform
- Design
In den nachfolgenden Absätzen kannst du jeweils nachlesen, was es mit den einzelnen Kaufkriterien auf sich hat, und wie du diese einordnen kannst.
Passform
Jeder hat eine andere Kopfform, weshalb sich die Passform eines Helmes von Mensch zu Mensch unterscheidet. Ein guter Test ist: Den Kinnriemen offen lassen und den Kopf nach unten beugen. Hierbei darf der Helm nicht rutschen und schon gar nicht herunterfallen.
Reithelme gibt es mit und ohne individuell verstellbarem Drehrad. Dieses ist sehr praktisch, um den Helm optimal auf deinen Kopf anzupassen. Wir finden aber, dass es kein Muss ist und ein Helm mit der richtigen Größe auch ohne diese Feineinstellung wirklich gut passt.
Wir empfehlen dir einen Helm mit austauschbarem Innenfutter. Dieses kannst du waschen und hast somit immer einen frischen und sauberen Helm. Auch gibt es spezielle Futter für den Winter, die Kopf und Ohren vor Kälte und Wind schützen.
Probiere einfach verschiedene Reithelme aus, um den für dich perfekt sitzenden zu finden.
Design
Der Helm soll natürlich nicht nur sicher sein, sondern dir auch gefallen. Bei günstigeren Reithelmen ist das Design meist bis auf kleine Details vorgegeben.
Reithelme in der mittleren Preisklasse lassen da schon mehr Spielraum zu. Hier kann oft die Farbe des Helms und der Kinnriemen selbst bestimmt werden.
Bei Helmen in der höheren Preisklasse gibt es oft einen Konfigurator, mit denen du deinen persönlichen Traum-Helm selbst erstellen kannst. Viele verschiedene Stoff- und Lederfarben, Bestickungen und Strassverzierung stehen zur Auswahl.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] http://www.wissen.de/reiten-mehr-als-nur-ein-sport
[2] http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/sportunfaelle-beim-reiten-die-wichtigsten-gefahren-beim-reitsport-a-869456.html
Bildquelle: Pixabay.com / SeppH